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hinterhältige Taktiken von Webseiten, um an dein Geld zu kommen.



Heute reden wir mal darüber, welche physiologischen und technischen Tricks Webseiten anwenden, um deine Verweildauer auf der entsprechenden Page zu erhöhen, aber auch dir unbewusst mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. 


2021 erzielte das Online-Geschäft in Deutschland einen Umsatz von knapp 99 Milliarden Euro. Damit ist der Umsatz zum Vorjahr um fast 19% gestiegen. Wenn man bedenkt, dass 2010 der Online-Umsatz in Deutschland noch bei rund 18,3 Milliarden Euro lag, ist das schon ein exponentieller Anstieg. Jetzt darf man natürlich auch nicht die Corona Pandemie vergessen, die auch nochmal zu einem richtigen Booster des Online-Handels in den Jahren 2020 und 2021 gesorgt hat. 


Wie konnte es zu diesem Wachstum kommen? 


Einen großen Beitrag leistete in der Vergangenheit die immer stärker werdende Rechenleistung von Computern. Sie ist in den vergangenen 20 Jahren sprunghaft angestiegen. IBM hat 2023, sogar den ersten Quantencomputer auf den Markt gebracht.


Der Vorteil des Quantencomputers ist, dass er unter bestimmten Bedingungen mehrere parallele Rechenoperationen gleichzeitig durchführen kann, für die selbst heutige Supercomputer Jahrzehnte brauchen. 


Eine weitere Veränderung, die in den letzten Jahren zunehmend stattgefunden hat, ist auch, dass immer mehr Unternehmen sich vom stationären Handel verabschieden oder parallel ein Online-Business gestartet oder ausgeweitet haben. 


Hinzu kommt, dass die Technik zur Datenanalyse bezogen auf das Kaufverhalten über Jahrzehnte stark weiterentwickelt wurde. 


Dadurch, dass Unternehmen immer mehr Daten sammeln, und wir auch immer mehr Daten, zum Großteil unbewusst, von uns preisgeben, hat sich hier eine riesige Industrie entwickelt, die nur damit beschäftigt ist, sich Gedanken zu machen, mit welchen Techniken sie noch mehr Umsatz mit uns generieren können. 


Gleichzeitig ist das Interesse zum Thema Neuromarketing in den letzten Jahren auch extrem angestiegen. Man hat festgestellt, dass die normalen Marketingaktionen, bedingt durch die Vielzahl an Informationen, kaum noch Wirkung zeigen, da wir täglich von viel zu viel Werbung umgeben sind und wir diese gar nicht mehr verarbeiten können. Beim Neuromarketing geht es wissenschaftlich darum herauszufinden, welche Areale in unserem Gehirn angesprochen werden und was uns zum Kauf bzw. zu Investitionen bewegt.


Ziel des Neuromarketing ist es, noch mehr Informationen darüber zu gewinnen, wie ein Kunde effektiver zum Kauf gebraucht werden kann. 


Dazu zählt natürlich auch dann die Möglichkeit des Marketings, vermehrt auf das Kundenbedürfnis einzugehen, um neue Märkte, aber auch neue Kundengruppen zu erschließen. 


Schade ist eigentlich nur, dass in den letzten Jahrzehnten nichts Weltbewegendes mehr aus Silicon Valley gekommen ist, außer immer neue Programme und Techniken zu entwickeln, wie Daten gesammelt, verarbeitet, ausgewertet und nutzbar gemacht werden können. 


Hierzu kann ich eine anschauliche Dokumentationen  empfehlen:



Solltest du dir unbedingt ansehen, um dir nochmals zu vergegenwärtigen, wie deine Daten gezielt gesammelt und dann gegen dich genutzt werden.




Weltweit greifen viele der Online-Händler auf alle möglichen Strategien zurück, um dich von deinem hart verdienten Geld zu trennen. 


Um deine Aufmerksamkeit und dein Geld zu erhalten, werden verschiedene Taktiken angewendet, die dir das Einkaufserlebnis so einfach wie möglich machen. 


Anmelden beim Newsletter und du erhältst sofort Rabatt. 


Hier kommt schon mal die erste Möglichkeit für den Online-Handel, mit deinen Daten neuen Umsatz zu generieren. Mit dem Rabatt, der meistens auch noch ein Verfallsdatum hat, wird das Bedürfnis geweckt, jetzt etwas  kaufen zu müssen, weil man ja gerade den Rabatt bekommt. 


Dass man aber in der Folge automatisch vom Unternehmen immer wieder angeschrieben wird für Neuigkeiten, Sale-Aktionen, neue Kollektionen, Halloween-Rabatt, Black Friday, Weihnachtsgeschäft und wer weiß was sonst noch alles, vergisst man dann aber gerne. 


Also mein erster Tipp: Wenn du etwas kaufen möchtest, mit Rabatt, nur zu. Melde dich aber nach dem Kauf wieder vom Newsletter ab, um weitere Angebote nicht immer wieder vor die Nase gehalten zu bekommen. 

Überprüfe generell mal, wie viele Newsletter du erhältst und starte bewusst die Aktion:


Abmelden von Newslettern.


Du wirst dich wundern, wie befreiend ein leeres E-Mail -Postfach sein kann. 


Spiele & Preisrätsel


Ein neues Phänomen, das ich vermehrt im Onlinehandel erblicke, ist es, Kunden mit Spielen oder Preisrätseln dazu zu bringen, mehr Zeit für den Shop aufzuwenden und natürlich entsprechend mehr Geld dazulassen.


Da gibt es dann das Rabatt-Rad oder den einarmigen Banditen, welcher mit einem Klick virtuell dreht und man erhält den Bonus des Tages, Treuepunkte oder ein besonderes Geschenk zur nächsten Bestellung. All das suggeriert uns, wieder einen neuen Kauf zu starten.

Klappt ziemlich gut, weil unser Belohnungssystem angesprochen wird und dieses dann den Dopaminspiegel ansteigen lässt. Ist aber auch sehr gefährlich, wenn es um den Verlust deines Geldes geht! Also auch hier wieder der Rat, melde dich bewusst von Newslettern ab, die dich immer wieder daran erinnern wollen, zurück zu diesem Shop zu kommen. 


künstliche Verknappung!


Was ich bereits vor vielen Jahren in meiner Ausbildung im Vertrieb gelernt habe, ist, einen Mehrverkauf durch Verknappung zu erzielen. Das funktioniert und findet gerade auf Webseiten und auf Shoppingsendern in unterschiedlichen Formen selbst heute noch statt.

 

Da wird einem mitgeteilt, wer gerade das Produkt gekauft hat, wie beliebt und schnell vergriffen der Artikel ist oder, was ich auch immer mehr sehe, sind sogenannte Timer, die einem suggerieren sollen, dass dieser Preis nur noch 5, 10 oder 20 Minuten gültig ist. 


Untersuchungen haben nämlich gezeigt, dass künstliche Verknappung dafür sorgt, dass dies beim Kunden den Wert und die Kaufbereitschaft steigen lässt.


Auch hier wieder mein Rat: Wenn du das Gefühl hast, dass dich die Verknappung dazu verleitet einen ungewollten Kauf zu tätigen, dann ziehe dich bewusst von dieser Seite zurück und denke mal entspannt bei einem Kaffee oder Tee darüber nach, ob du dieses Produkt wirklich benötigst. 


Eine der besten Empfehlungen, die ich vor Jahren bekommen habe, war, bewusst im “Privaten Surfmodus” deines Browsers zu surfen. Dieses hat nämlich den Vorteil, dass dich dann das Produkt oder der Onlineshop nicht permanent daran erinnert, den Kauf doch abzuschließen. 


Meine Frau dreht den Spieß allerdings um und nutzt die Taktik der Unternehmen, indem sie, wenn sie einen bestimmten Artikel kaufen möchte, gezielt auf die Seite geht, den Artikel mehrfach anklickt und in den Warenkorb legt, dann aber nicht kauft.


In 95% der Fälle wird ihr kurze Zeit später ein Rabatt für das Produkt angeboten, um sie zum Kauf zu bewegen. 


die Falle der Zahlungsarten:


Jetzt kommt die meines Erachtens schlimmste Falle der Online Shops. Immer mehr Unternehmen arbeiten mit verschiedenen Möglichkeiten der Zahlungsarten, wie zum Beispiel die  Ratenzahlungen, oder buy now - pay later, 

Rechnungen mit langen Zahlungszielen und diverse weiteren Aktionen - was auch immer ihnen noch alles einfällt. 


Ich könnte es sogar noch verstehen, wenn man dieses benutzt bei einem kaputten Herd, Kühlschrank oder Gefriertruhe. Also ein großes Produkt, welches einen Nutzen hat, aber auch einen großen Anschaffungswert darstellt. 


Leider werden diese Möglichkeiten aber immer mehr für kleinere Beträge genutzt, für Bekleidung, Elektronik, sogar Kosmetika. 

Das führt leider immer mehr dazu, dass auch kleinere Beträge sich auf Dauer summieren können und so Schulden entstehen. Da wird dann nachher der billige Turnschuh im Sale und auf Ratenzahlung doch teurer, als er eigentlich gewesen ist.


Viele Verbraucherschützer warnen bereits vor Zahlungsanbietern, die diese Möglichkeiten der Zahlung verwenden, um durch die Zinsbelastungen mehr Geld zu generieren. 


Also auch hier mein Rat: Verwende keine dieser Zahlungsarten, bezahle sofort oder lass es. Gegebenenfalls kannst du vielleicht noch nach Rabatten suchen, wo du den Artikel günstiger bekommst. 


Höre oder schaue dir diesbezüglich nochmal die Folge für ein Notfallkonto von mir an und installiere es für dich, um zukünftige Notlagen, wie zum Beispiel eine neue Waschmaschine, Kühlschrank etc. ohne Kredite bezahlen zu können. 


Unser Problem in der heutigen Zeit ist die Flut von Auswahlmöglichkeiten. Trotz aller Warnungen von Psychologen, setzt der Handel weiterhin auf eine breite Auswahl.


Wir haben heute bereits so ziemlich alles erfunden, was unser Leben sehr angenehm und bequem macht. 


Daher bleibt als Verkaufsstrategie nur noch das Abwandeln bzw. das Schaffen von Alternativen übrig, um so vielleicht einen kurzfristigen Mehrkauf zu erzielen. 


Erinnere dich mal daran, wie oft du auf einem  Joghurtbecher den Hinweis siehst: “Neue Rezeptur” oder "Limited Edition". 


All diese Dinge sind nur dazu da, dich dazu zu verleiten eine Kaufentscheidung zu treffen. 

Es gibt beim Einkaufen im Internet einen Begriff, der nennt sich “Wilfing”. Das ist die Abkürzung für “What was I looking for?” auf deutsch:


"Wonach habe ich eigentlich gesucht?" 


Überprüfe dich doch einfach mal selbst regelmäßig, wie oft du gezielt ins Internet gegangen bist, um etwas zu suchen, aber dann durch die Auswahl und Verweise,  den ursprünglichen Anlass, warum du gesucht hast, in den Hintergrund gerückt ist und du ganz woanders gelandet bist. 


Nach einer viertel Stunde surfen weiß man gar nicht mehr, was man eigentlich wollte. 


Mein Fazit aus all diesen Möglichkeiten:


Der Onlinehandel hat unser aller Leben deutlich einfacher gemacht. Leider aber auch überwiegend mit Produkten, die wir nicht wirklich benötigen, was dazu geführt hat, dass wir unnötigerweise unser Konto damit belasten, Dinge zu kaufen, die bereits nach dem Kauf ihren Wert und meistens auch ihren Nutzen schnell verloren haben.  




Gerade die Verschuldungsquote bei jüngeren Menschen zeigt an, dass es wichtig ist, Herr (oder Frau:-)) seiner Finanzen zu sein und auf diese Tools nicht herein zu fallen und ein persönliches finanzielles Desaster zu erleben. 

Einkaufen soll uns Spaß machen, aber nicht jeder Tag muss sich wie ein Black Friday anfühlen. Also…..halte dein Bewußtsein offen mit diesen Empfehlungen und konsumiere in der Praxis deinem Budget entsprechend. Nichtsdestotrotz solltest du dir wirklich vor jedem Kauf bewusst die Frage stellen, ob das wirklich nötig ist. 




Ich freue mich darauf, wenn du beim nächsten Mal wieder mit dabei bist und wünsche dir viel Erfolg dabei………dir ein reicheres Leben zu gestalten. 


Viele Grüße

dein Klaus Sagwitz

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