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Das Parkinson-Gesetz im Finanzmanagement.



In meinem heutigen Blog-Beitrag rücken wir das sogenannte "Parkinson-Gesetz" in den Fokus unserer Betrachtungen. Dieses Gesetz, obschon es in wirtschaftswissenschaftlichen Kreisen weitreichende Anerkennung gefunden hat, bleibt in der breiten Öffentlichkeit oft ein Thema von Missverständnissen und unklaren Interpretationen.


Stets, wenn ich beobachte, wie die Ausgaben mit dem Einkommen eskalieren, bemerke ich scherzhaft: "Parkinson lässt grüßen".

Eine solche Bemerkung ruft meist nur mitleidige Blicke hervor, als würde man eine Weisheit zitieren, die in den Augen des Gegenübers eher einer verstaubten Anekdote gleicht.


„Nein“, korrigiere ich dann, „nicht jener Parkinson, den Sie vielleicht meinen, sondern ein anderer.“ Auf solch eine Klarstellung folgt meist ein Ausdruck des Unverständnisses, eine Mischung aus Neugier und Verwirrung.


Um die Notwendigkeit zu umgehen, diesen speziellen Herrn Parkinson immer wieder zu erläutern, möchte ich hier einige seiner Erkenntnisse präsentieren. Diese Erkenntnisse, obgleich in ihrer Essenz simpel, bergen in sich eine Tiefgründigkeit, die in der modernen Welt der Finanzen und des Managements von unschätzbarem Wert ist.





Cyril Northcote Parkinson (1909-1993), ein britischer Soziologe, zog aus seinen Beobachtungen der britischen Kolonialverwaltung und der Marine gewisse Regelmäßigkeiten. Diese Beobachtungen, durchdrungen von akribischer Analyse und kritischem Denken, führten zu Einsichten, die nicht nur für die damalige Zeit, sondern auch für unsere heutige Gesellschaft relevant sind.



Seine Einsichten veröffentlichte er im Economist und im Harpers Magazine in Form von Essays und fasste sie letztendlich 1957 in Singapur in einem kleinen Buch zusammen.

(ISBN: 3548750729)


Dieses Buch, obschon in seiner physischen Form klein, enthielt Ideen, die das Denken in verschiedenen Bereichen revolutionieren sollten.


Die Hauptthese von Parkinson, bekannt als das Parkinsonsche Gesetz, fand Eingang in die Wirtschaftswissenschaften. Es ist eine These, die sich nicht nur auf ökonomische Modelle beschränkt, sondern auch auf das Verhalten von Individuen und Organisationen anwendbar ist.


Zum Thema "Kosten" formulierte Parkinson folgende Hypothese:


"Die Kosten neigen dazu, mit den Einnahmen zu steigen und drohen, diese nahezu vollständig zu verschlingen."


Diese einfache, aber tiefgreifende Erkenntnis hat weitreichende Implikationen für das Verständnis von Finanzmanagement und persönlicher Budgetplanung.


Erinnern wir uns an jene Tage, in denen wir mit weniger Einkommen auskamen. Es waren Zeiten, in denen unser finanzieller Spielraum begrenzt war, aber dennoch ein Gefühl der Zufriedenheit und Auskommen herrschte.


Sobald das Einkommen stieg, schienen auch die Ausgaben anzusteigen – ein Phänomen, das in seiner Regelmäßigkeit fast schon gesetzmäßig erscheint.


Plötzlich locken größere Wohnungen, neue Autos, häufigere Restaurantbesuche und kostspieligere Urlaube.


Diese Veränderungen im Lebensstil sind nicht nur Indikatoren eines gestiegenen Einkommens, sondern auch Zeugnisse einer subtilen Falle: der Falle des erhöhten Konsums, der mit steigendem Einkommen einhergeht.


Wie aber kann man dieses Gesetz zu seinem Vorteil nutzen?


Die Antwort liegt in der bewussten Auseinandersetzung mit unseren finanziellen Gewohnheiten. Man muss das Gesetz nicht nur verstehen und kennen, sondern sich auch regelmäßig ins Gedächtnis rufen, um nicht in die Falle der unkontrollierten Ausgabensteigerung zu tappen.


Ein persönlicher Tipp von mir: Rechne dich künstlich ärmer, indem du deinen Vermögensaufbau als fixe Ausgaben ansiehst und zu Monatsbeginn automatisch Geld auf ein Rücklagenkonto oder Depot überweist.


Diese Methode der künstlichen Verknappung zwingt uns, mit weniger auszukommen und fördert gleichzeitig den Aufbau eines finanziellen Polsters.


ETF-Sparpläne sind hierfür ideal, da sie zum Sparen und Investieren anregen, ohne dass man sich täglich mit der Anlage beschäftigen muss. Sie sind ein Instrument, das Disziplin in den Sparprozess bringt und gleichzeitig eine diversifizierte Anlagestrategie ermöglicht.


Dieses Prinzip war sogar den alten Babyloniern bekannt. Sie implementierten die Regel, dass jeder, der Vermögen aufbauen will, mindestens 10% seines Bruttoeinkommens sparen muss.


Diese Weisheit, festgehalten in George Samuel Clasons Buch

"Der reichste Mann von Babylon", ist ein zeitloses Vermächtnis, das die Bedeutung des Sparens und Investierens in jedem finanziellen Kontext unterstreicht.



Die Quintessenz aus diesem Blog-Beitrag ist folgende:


Geld, das zum Sparen vorgesehen ist, sollte unerreichbar gemacht und nicht wieder angefasst werden. Es ist eine Form der Selbstkontrolle, die uns vor den Versuchungen des unmittelbaren Konsums schützt und gleichzeitig eine solide finanzielle Basis für die Zukunft schafft.


Leider mangelt es einigen an der nötigen Disziplin. Daher kann es hilfreich sein, beispielsweise mit einem Freund oder Partner ein gemeinsames Konto zu eröffnen, auf das nur gemeinsam zugegriffen werden kann. Dies schafft ein zusätzliches Maß an Verantwortlichkeit und verhindert impulsive Ausgaben.


Das Parkinson-Gesetz, obwohl es auf den ersten Blick eine Herausforderung darstellt, bietet eine einzigartige Gelegenheit, unser Verständnis von Finanzen und unser Verhalten in Bezug auf Geld zu überdenken. Es lehrt uns, dass Einkommenssteigerungen nicht zwangsläufig zu einer Verbesserung unseres Lebensstandards führen müssen, wenn sie nicht von klugen finanziellen Entscheidungen begleitet werden.



In diesem Kontext ist es auch wichtig, über den Tellerrand hinauszuschauen und zu erkennen, dass finanzieller Erfolg nicht nur in der Akkumulation von Reichtum liegt, sondern auch in der intelligenten Verwaltung dessen, was wir bereits besitzen.



Es ist eine Kunst, die sowohl Selbstdisziplin als auch strategisches Denken erfordert.


Abschließend lässt sich sagen, dass das Parkinson-Gesetz mehr als nur eine ökonomische Regel ist – es ist eine Lebensphilosophie.


Es lehrt uns, dass wir die Kontrolle über unsere finanzielle Zukunft in der Hand haben, sofern wir bereit sind, diszipliniert zu handeln und strategisch zu denken. Indem wir dieses Gesetz verstehen und in unser tägliches Leben integrieren, können wir ein Fundament für langfristigen finanziellen Erfolg und Zufriedenheit legen.


ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg dabei…….dir ein reicheres Leben zu gestalten. 


Viele Grüße 


Klaus Sagwitz


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