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Warum jedes Paar über Geld sprechen sollte!



Die meisten Pärchen kennen sich sehr genau, Sie wissen wie der andere tickt, wie er oder sie seinen Kaffee haben möchte, welche die Lieblingsfarbe ist, welche Kosewörter verwendet werden und oft kennen Sie sogar die ganze Krankenakte.


Aber, wenn es dann darum geht, mit dem Partner über Geld zu sprechen, tun sich die meisten schwer miteinander oder überhaupt über dieses Thema zu sprechen.


Reden über Geld gilt in unserer Gesellschaft als unromantisch


Der Finanzdienstleister Swiss Life Select hat eine Online-Umfrage unter 2047 Menschen in Auftrag gegeben und dabei herausgefunden, dass für 88 Prozent zwar grundsätzlich Finanzen kein Tabuthema in einer Beziehung sind.


Doch nur gut jede(r) zweite der befragten Personen wünschte, dass man offen über Kredite oder Schulden sprechen sollte.


Klarheit über das monatlich verfügbare Nettoeinkommen der Partnerin oder des Partners wünschen sich demnach 44 Prozent. Immerhin 61 Prozent halten es für wichtig, gemeinsam über die monatlich anfallenden Kosten zu sprechen.


Viele haben Angst, das Thema Finanzen in der Beziehung anzusprechen, da es Stress und Unwohlsein zwischen den Parteien auslösen könnte.


Ist es da nicht fragwürdig, dass 78 % der Menschen lieber ihre Kennenlern-Geschichte und all das Drama und Gefühlszustände, das damit einhergeht, teilen würden, anstatt ihre vollständige Finanzgeschichte darzulegen.


Und doch zeigt die Forschung auf, dass der Partner einen großen Einfluss auf eine Reihe deiner Verhaltensweisen auch beim Thema Finanzen hat.


Wer also in der Partnerschaft versteht, mit Geld umzugehen und miteinander kommunikativ auf der Sachebene dieses zu diskutieren, schafft eine großartige Möglichkeit dadurch, Streit, Unstimmigkeiten und Misstrauen zu vermeiden.


Geldprobleme und Geheimnisse um das liebe Geld haben in Studien gezeigt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen finanziellen Meinungsverschiedenheiten und Scheidungen/Trennungen gibt.


Wer also Schulden oder rücksichtslose finanzielle Entscheidungen vor seinem Partner/in versteckt, ist auf dem besten Weg zur Trennung.


Einige werden jetzt denken … ach egal … mein Partner kümmert sich doch um die Finanzen.


Die Sache hat aber drei Haken:


1. Der Partner, der die Finanzen betreut, wird in der finanziellen Bildung immer versierter und gleichzeitig nehmen deine finanziellen Fähigkeiten mit der Zeit immer weiter ab.


Es ist wie mit einer Sprache, sprichst du sie nicht regelmäßig, verlernst du sie. Was ist, wenn die Ehe oder die Partnerschaft zerbricht? Oder der Worst Case eintrifft und dein Ehe/Partner früh verstirbt?

Wie willst du dann so schnell wieder auf den aktuellen Stand der Dinge kommen?

Woher weißt du denn wo euer Vermögen liegt, wie es angelegt ist, welche Investitionen sind automatisiert?

Wo kommen Zahlungen auf dich zu?

Hast du Kontovollmachten?

Welche Kontos gibt es überhaupt?

Und noch viele weitere Fragen könnten dich dann schnell in die Bredouille bringen.


2. Wenn du dann deine finanzielle Situation wieder alleine Herr oder Frau werden möchtest, musst du in relativ kurzer Zeit dir ein Finanzwissen wieder erkämpfen. Was sich einfacher anhört, als es wirklich ist.


3. Leider habe ich auch in meiner Tätigkeit als Coach bereits mehrmals Paare gesehen, wo der eine sich auf das finanzielle Geschick des anderen verlassen hat. Meistens ist der andere aber auch nicht wirklich versiert im Umgang mit Geld, und fährt dann das Ding gegen die Wand.

Hier kann Unwissenheit sehr schnell einen finanziellen Fehler erzeugen, der Jahre anhält.


Was liegt also nahe? Ist es nicht besser als Team, die Finanzen in regelmäßigen Abständen anzugehen?


Gemeinsam und offen mit seinen Finanzen umzugehen, kann vielleicht für den ein oder anderen eine große Überwindung sein, die sich nachher aber als eine große Befreiung und das Gefühl von Vertrauen und Zugehörigkeit herausstellt.


Ich erlebe das immer wieder, dass Paare, die sich vornehmen gemeinsam ihre finanzielle Situation aufzuarbeiten, fester und vertrauter aus dieser Aufgabe herauskommen. Dieses zu wissen, wie die Situation aktuell ist und zu erkennen wie der Partner/in tickt, schweißt zusammen und fördert das miteinander.


Der Philosoph Jesus Sirach hat bereits 130 Jahre vor Christus gesagt

„Gut ist der Reichtum – wenn keine Schuld an ihm klebt.“


Welch weiser Spruch ……



Gerade die gemeinsame Finanzverwaltung führt oft zu einem Auffinden von möglichen Sparpotenzialen. Da können Versicherungsverträge, Abos, oder Vereinbarungen zusammengelegt werden, und dafür muss man nicht zwingend verheiratet sein. Da reicht bereits eine eheähnliche Gemeinschaft, man also nicht verheiratet ist als Paar, aber dennoch einen gemeinsamen Haushalt führt, wie es Ehepaare tun.


Hier also einige Tipps, die ihr sofort umsetzen sollten.


Macht gemeinsam einen Termin aus, um euch bewusst Zeit zu nehmen, um eure Finanzen zu strukturieren, Ordner anzulegen, Fixkosten aufzunehmen. Gegebenenfalls Kontos anzulegen, um so einen geordneten Grundstein für eure Finanzen zu legen. Ganz wichtig: Egal welche Zahlung ihr bei eurem Partner findet, alles wird erstmal wertungsfrei ohne Diskussionen geordnet und aufgenommen.


Macht jeden Monat einen Termin für ein gemeinsames Geldgespräch aus. Das kann nach einem schönen Abendessen sein oder bequem auf der Couch in trauter Zweisamkeit.


Hier sollte ihr Finanzthemen besprechen, die euch derzeit beschäftigen. Zum Beispiel die aktuellen Gas- und Strompreiserhöhungen. Welche Möglichkeiten des (ein)Sparen gibt es noch? Wie könnten Schulden schneller abgebaut werden? Welche Investitionen wollt ihr gemeinsam tätigen? Seit offen, fair und vorwurfsfrei miteinander, um finanzielle „Angelegenheiten“ zu besprechen und einen gemeinsamen Nenner zu finden. Hat einer von euch in der Vergangenheit seine Schulden oder offenen Forderungen nicht dargelegt, dann spring über deinen Schatten und offenbare dich deinem Partner. Du wirst sehen, wie befreiend es sein kann und wie stark es als Team machen kann, gemeinsam Herausforderungen zu lösen.


Sprecht über eure Zukunft. Wo soll die gemeinsame Reise hingehen? Soll es das Haus mit der weißen Kieselstein Einfahrt sein, unzählige Kinder, 5 Hunde oder Katzen oder eine Auszeit, um die Welt zu bereisen?


Besprecht ausführlich, was ihr euch vorstellt von dieser Beziehung und eurem Leben. Erstellt euch doch gemeinsam ein Dream oder Wishing Board. Also eine Collage aus Bildern und Affirmationen, die bereits eure Träume und Wünsche darstellen. Die Nützlichkeit dieser Boards ist bereits von vielen Prominenten wie Oprah Winfrey,Steve Harvey und John Pierre bestätigt worden. Ich selbst nutzte diese Boards für Jahres- und Lebensziele und bin immer wieder überrascht über die Wirksamkeit.


Wenn ihr als Team gemeinsam an einem Strang zieht, und regelmäßig die Fixkosten infrage stellt, aktualisiert und ein Sparpotenzial entwickelt für Anschaffungen und Notfallreserven. Seid ihr gewappnet, um aus „Schlechten Zeiten“ immer wieder gute Zeiten zu machen.


Also … man erkennt, dass hier ein riesiges Potenzial möglich ist zur Stärkung seiner eigenen Beziehung. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass eine klare und offene Kommunikation, gerade wenn es um das Thema Finanzen geht, sichtlich mehr Vertrauen in die Beziehung bringen kann.


Schnapp dir deine Partnerin oder Partner für ein regelmäßiges Finanz- oder Zukunftsgespräch und beobachte doch mal selber, wie sich eure Beziehung diesbezüglich verändert.


Ich bin mir sicher, dass daraus eine tolle gemeinsame Erfahrungen wachsen kann, die euer Miteinander deutlich verstärken wird. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass ihr offen und wertungsfrei in der Kommunikation bleibt. Dem anderen vorzuwerfen, welche Fehlentscheidungen er oder sie in der Vergangenheit getroffen hat, ist nicht wirklich fördernd für ein gemeinsames Gespräch.


Arbeitet an Lösungen, die Finanzen zu strukturieren und Vermögen aufzubauen oder Schulden abzubauen.


Redet auch darüber, was eure Ängste oder Sorgen sind, gerade bei Finanzen gibt es einige Glaubenssätze, die einen eingrenzen können.

Fast immer begrenzt man sich selbst mit den eigenen Glaubenssätzen in Bezug auf Geld, so wie mit Zweifel, ob man es überhaupt verdient hat.


Das kann den eigenen finanziellen Erfolg sabotieren oder verwässern, weil man unbewusst ein verkehrtes Mindset hat. Gerade bei Männern gibt es oft Probleme im Gedankengut, weil die Partnerin zum Beispiel mehr Geld verdient oder einfach ein höheres Sparvolumen hat. Dabei müssten wir dringend weg von diesem veralteten Ansicht, dass der Mann der Ernährer ist.


In einer Zeit der Gleichberechtigung sollte dieses Thema doch nun wirklich passe sein.


Viele von uns haben als Kind oder Heranwachsender mit Sicherheit einen dieser Sprüche von den Eltern oder Großeltern hören dürfen, wie zum Beispiel: Geld wächst nicht auf Bäumen, die Reichen werden immer Reicher, Geld ist die Wurzel allen Übels, es gibt nicht genug Geld für alle, oder auch gerne den Hinweis, dass Geld stinkt.


Macht es euch doch zur Aufgabe, diese Glaubenssätze bewusst zu hinterfragen und findet Gegenargumente, ihr werdet relativ zügig feststellen, dass nicht wirklich viel Haltbares an diesen Sprüchen dran ist.


Dadurch wird sich dann auch automatisch euer finanzielles Bewusstsein ändern. Denn aus dem Spruch: Geld ist die Wurzel allen Übels kann man ja auch Geld ist die Wurzel aller Wohltätigkeit machen oder mein persönlicher Favorit: Geld ist die Wurzel aller großartigen Fernreisen:-)


Entwickelt gemeinsam eine positive Einstellung zum Geld. Denn wie vieles im Leben beginnt auch der finanzielle Erfolg im Kopf.


Du bzw. ihr müsst wissen, was ihr wollt und im nächsten Schritt auch daran glauben, dass es möglich ist.

Mit Disziplin, Geduld und Ausdauer ist fast jedes Ziel erreichbar.


Also … um nochmals auf das Thema der Gemeinsamkeit zurückzukommen.

Redet bewusst miteinander über eure Finanzen. Ich selbst weiß, dass eine klare offene Kommunikation, auch bei den Finanzen, für ein besseres Miteinander sorgen kann.


Danke dir, auch heute wieder für deine Aufmerksamkeit


Viele Grüße Klaus Sagwitz

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